"3 Fragen an ..." Juliane Kiesenbauer und Julie Duske, Staffbase

In der Interviewreihe „Drei Fragen an ...“ des Leipziger Public Relations Studierende e.V. (LPRS) sprechen wir mit Persönlichkeiten aus der PR- und Kommunikationsbranche über die neuesten Trends und aktuelle Herausforderungen. Ganz nach dem Motto: Mehr Wissen. Mehr Kennen. Mehr Können.  

Diesmal haben wir das Glück gleich mit zwei Kommunikationsexpert:innen zu sprechen: Juliane Kiesenbauer (Director Marketing & Communications DACH) und Julie Duske (Internal Communications Managerin) arbeiten bei Staffbase, dem führenden Anbieter für Mitarbeitenden-Apps und Intranet – und seit letztem Jahr übrigens auch LPRS-Förderer. Was das Unternehmen mit der Universität Leipzig verbindet, welche Erkenntnisse Juliane und Julie aus der Zusammenarbeit mit Kommunikationsexpert:innen auf der ganzen Welt für ihre eigene Arbeit ziehen können und vor welchen kommunikativen Herausforderungen Staffbase selbst im Zuge diverser Transaktionen steht, erzählen sie uns in den folgenden drei Fragen:

 

Staffbase ist erst seit Anfang 2021 Förderer des LPRS. Was verbindet das Unternehmen mit dem Verein?

Juliane: Der LPRS und Staffbase haben ein gemeinsames Anliegen: Wir wollen beide den Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis fördern, um die Branche voranzubringen. Als führender Anbieter einer Kommunikationsplattform für internes Kommunikationsmanagement legen wir seit Jahren großen Wert darauf, in Kooperation mit Hochschulen und Young Professionals neue Thought-Leadership-Initiativen zu starten. Zum Beispiel haben wir mit der Universität Leipzig die Studie „Benchmarking Digitale Mitarbeiterkommunikation“ durchgeführt und unterstützen Nachwuchswissenschaftler:innen bei Ihren Forschungsarbeiten zu Themen wie „Exklusion und Inklusion in der internen Kommunikation“ oder „Die Zukunft der Mitarbeiterzeitung“. Und wir haben noch viel mehr Ideen, wie wir zu einer Professionalisierung beitragen können. Gemeinsam an einem Strang zu ziehen schafft Synergien und wir freuen uns auf den Austausch.

 

Staffbase unterstützt Unternehmen dabei, ihre Kanäle für die interne Kommunikation zu steuern und zu messen. Durch eure Arbeit bekommt ihr vielseitige Einblicke in den Arbeitsalltag von Kommunikator:innen auf der ganzen Welt. Was lernt man daraus?

Juliane: Am beeindruckendsten finde ich die Erfahrungsberichte unserer Kund:innen darüber, wie unsere Kommunikationsplattform ihren Berufsalltag komplett ändert: Manche können durch unser Produkt erstmals sehen, wie viele Menschen ihre Intranet-Artikel lesen. Andere haben plötzlich doppelt so viele Antworten bei Belegschaftsumfragen oder berichten von Wettbewerben und Tippspielen, die bei der Belegschaft super ankamen. Und nicht wenige sind froh, überhaupt erstmals alle Mitarbeitenden – nämlich auch jene ohne Computer-Arbeitsplatz – mithilfe der App-Version erreichen zu können. Ein absoluter Höhepunkte ist, wenn es unseren Kund:innen gelingt, endlich auch in Meetings mit der Geschäftsführung verständliche Reportings vorzulegen. Sobald Entscheider:innen dann begreifen, dass interne Kommunikation zur Erreichung der Unternehmensziele beiträgt, sind auch mehr Budget und Personal für die Abteilung oder Beförderungen leichter zu begründen. All diese Erfahrungen und Best-Practice-Lösungen aus der Community helfen uns dabei, unser Gesamtpaket aus technischer Plattform und Beratung für internes Kommunikationsmanagement weiterzuentwickeln.

Julie: Für mich ist es interessant zu sehen, wie unterschiedliche Unternehmen mitunter doch vor ähnlichen Herausforderungen in der internen Kommunikation stehen. Auch wir können uns davon nicht freimachen, obwohl wir an einigen Stellen sicher mit ein paar Vorteilen gegenüber anderen Unternehmen gesegnet sind: sei es die Software-Affinität unserer Kolleg:innen, das Verständnis für den Stellenwert von interner Kommunikation oder die Akzeptanz gegenüber einer Mitarbeitenden-App. Im Grunde beschäftigen wir uns aber mit ähnlichen Fragen: Wie sorgen wir zum Beispiel dafür, dass der relevante Content seinen Weg auf den Radar der Kolleg:innen findet, leicht konsumierbar ist und dabei transparent und zeitnah ausgespielt wird? Der Austausch und die gegenseitige Unterstützung mit den internen Kommunikationsexpert:innen ist hier Gold wert.

 

2021 hat Staffbase gleich zwei Fusionen bekannt gegeben: Erst Bananatag, dann Valo. Damit ist nicht nur die Staffbase-Produktpalette deutlich gewachsen – auch die Anzahl der Mitarbeitenden ist mit einem Schlag rasant gestiegen. Worin liegen derzeit die größten kommunikativen Herausforderungen im Hinblick auf die beiden Fusionen?

Julie: Am wenigsten überraschend ist wohl die Zeitverschiebung: Mit neun Stunden Unterschied [Anm. d. Red.: Der Hauptsitz von Bananatag ist in Vancouver, Kanada.] ist es ist es eine große Herausforderung, alle live an einen digitalen Tisch zu setzen, beispielsweise zu Town Hall Meetings oder anderen Live-Events.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind wohl auch die kleinen aber deutlich bemerkbaren kulturellen Unterschiede – so ähnlich sich die Nordamerikanische und Mitteleuropäische Kultur auf den ersten Blick auch sind. Dinge, die in der klassischen deutschen Arbeitskultur unproblematisch und selbstverständlich sind, empfinden die kanadischen Kolleg:innen unter Umständen als forsch oder gar unhöflich und ebenso verhält es sich manchmal andersherum. Hier braucht es Verständnis und Sensibilität im Umgang miteinander.

Vor diesem Hintergrund war es ein strategisch cleverer Zug, unser Team für die interne Kommunikation mit Repräsentant:innen beider Unternehmen zu besetzen: Mein Kollege ist ein erfahrener Kommunikationsexperte, der schon seit Jahren für Bananatag tätig war. Zusammen mit mir als langjährige Mitarbeiterin im Staffbase-Hauptquartier konnten wir so besonders am Anfang dafür sorgen, die Bedarfe, Ängste und Erwartungen beider Seiten gleichermaßen zu berücksichtigen.

Was die Firmenkultur angeht, war es uns von Beginn an wichtig, Gemeinsamkeiten der Teams herauszuarbeiten. Denn neben dem strategischen Fit war auch das ein wichtiger Entscheidungsfaktor für die Fusion. Eine der frühen Maßnahmen war es zum Beispiel, unsere Firmenwerte gemeinsam mit allen Kolleg:innen neu zu definieren. Auch wenn sich unsere ursprünglichen Werte mit denen von Bananatag und Valo gedeckt haben, war es uns wichtig, gemeinsam zu entscheiden, welche Werte für den Erfolg von Staffbase in Zukunft stehen sollen. Schließlich bilden sie die Basis für unsere starke Unternehmenskultur: Empathy, Ownership & Growth.

 

Mehr Informationen über Staffbase findet ihr auch auf der Unternehmenswebsite! Und falls ihr euch nach einer neuen Herausforderung umschaut, gibt es auf der Karriereseite vielleicht die richtige Stellenausschreibung für euch.

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