Die Reise zur Klimaneutralität – BASF in der nachhaltigen Transformation

Der Klimawandel und die Klimakrise führen dazu, dass verschiedene Stakeholder wie die Gesellschaft als Ganzes, NGOs und Konsumenten von Unternehmen erwarten, auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Gesellschaft zu handeln. In diesem Spannungsfeld ist es wichtig glaubwürdig über Nachhaltigkeit und die eigenen gesetzten Klimaziele zu berichten. Dr. Nina Schwab-Hautzinger, Leiterin der Abteilung Corporate Communications und Government Relations bei BASF, hat im Rahmen der Vortragsreihe „WISSSENschafftPRAXIS“ des LPRS e.V. spannende Einblicke in die nachhaltige Transformation der BASF aus dem kommunikativen Blickwinkel gegeben.

Die BASF mit Sitz in Ludwigshafen wurde 1865 gegründet und ist mit über 111.000 Mitarbeitenden in über 90 Ländern das größte Chemieunternehmen weltweit. Die Chemieproduktion ist energie- und CO2-intensiv. Der Großkonzern steht somit vor der Herausforderung, die Industrie auf Klimaneutralität umzustellen und dabei gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zuerhalten.

„Wir sind mitten in einer enormen Transformation hin zur Klimaneutralität. Das ist eine Mammutaufgabe.“ – Dr. Nina Schwab-Hautzinger

Im Jahr 2021 wurde mit dem Festlegen noch ambitionierterer Klimaziele des Unternehmens ein großer Meilenstein ausgerufen. Dabei sollen bis 2030 25 Prozent der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2018 gesenkt werden und langfristig, bis 2050, eine vollständige Umstellung auf Netto-Null-CO2-Emissionen erfolgen. Dabei existiert der Unternehmenszweck von BASF „We create chemistry for a sustainable future“ nicht erst seit Kurzem. Seit 1990 konnte das Unternehmen den CO2-Ausstoß bereits kontinuierlich senken, während die globalen Emissionen weiter anstiegen. Für die Reise zur Klimaneutralität müssen nun nicht nur Technologien und Prozesse komplett neu gedacht, sondern auch zunehmend fossile Energien auf erneuerbare Energien umgestellt werden.

Wie wird die Transformation aus kommunikativer Perspektive begleitet?

Die Umstellung zur Klimaneutralität ist ein langfristiger Prozess und stellt aus Sicht der Kommunikation viele Herausforderungen dar. Wichtig sei eine kontinuierliche Berichterstattung, Aufklärungsarbeit und Belege über Fortschritte zu liefern. Dabei sollen aber nicht nur reine Fakten und Zahlen vermittelt, sondern auch der Unternehmenszweck mittels einer authentischen und nahbaren Kommunikation und einem emotionalen Storytelling zum Leben erweckt werden. Zugleich wird über alle Plattformen hinweg integriert kommuniziert, um ein einheitliches Bild und möglichst jede Zielgruppe zu erreichen. Die Mitarbeitenden und der CEO Martin Brudermüller sind die treibenden Kräfte, geben „der Transformation ein Gesicht“ und zeigen auf ihren persönlichen Social-Media-Kanälen in Posts und Artikeln regelmäßig auf, woran beim Thema Klimaschutz gearbeitet wird. Notwendig ist außerdem der ständige Dialog mit der Politik und Gesellschaft, um über die Nachhaltigkeitsziele und Aktivitäten zu informieren, andere Perspektiven einfließen zu lassen und konstruktiv an politischen Rahmenbedingungen und an der Gestaltung des Wandels zu arbeiten.

„Wichtig ist, dass wir eine zuverlässige Informationsquelle sind, sowohl für Journalisten als auch für unsere Zielgruppen auf Social Media. Dies gelingt, indem wir transparent und kontinuierlich über die Reise zur Klimaneutralität berichten.“ – Dr. Nina Schwab-Hautzinger
Was sind die nächsten Schritte der Kommunikationsstrategie?

Die bisherige Kommunikationsstrategie soll fortgeführt und auf den bisherigen Erkenntnissen einer erfolgreichen Nachhaltigkeitskommunikation aufgebaut werden. Dafür soll noch mehr auf kreatives und emotionales Storytelling gesetzt und Neugierde mit überraschenden Erzählperspektiven geweckt werden. Parallel plant die Kommunikationsabteilung der BASF Zwischenschritte der Transformation anhand von Projekten und Meilensteinen verständlich und anschaulich aufzuzeigen und den intensiven Austausch mit Stakeholdern zu suchen. Dr. Nina Schwab-Hautzinger verdeutlicht, dass es für die zukünftige Kommunikationsarbeit von großer Bedeutung sei „noch stärker in den Dialog zu gehen und nicht nur zu senden, sondern auch zuzuhören, um andere Perspektiven einzunehmen und gemeinsam mit verschiedenen Stakeholdern an Lösungen zu arbeiten.“

Zum Abschluss wurden Dr. Nina Schwab-Hautzinger noch ein paar persönliche Fragen gestellt, wie z. B.: Wie erreiche ich als Frau eine leitende Führungspositionin der Kommunikation, die nach wie vor größtenteils von Männern eingenommen werden? Sie beschreibt, dass es für sie am wichtigsten war ihrer Leidenschaft zu folgen und immer mit vollem Einsatz und Engagement das zu machen, was sie gerne macht. So gibt sie abschließend den Studierenden folgenden Ratschlag mit auf den Weg:

„Wie ich an die leitende Position gekommen bin? Engagement, eigene Ideen und Durchhaltevermögen zeigen und auch deutlich machen, dass man sich mehr zutraut und die nächste Herausforderung gerne annehmen möchte.“

Text: Sophie Dietrich

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