Am 12. und 13. November 2025 ging es für den LPRS e.V. wieder nach Berlin. Am ersten Tag hatten die Studierenden die Möglichkeit, einige Förderer kennenzulernen. Sie lernten Alltag und Aufgaben von Kommunikationsberater:innen kennen oder erhielten Einblicke in den Prozess kreativer Kampagnenkonzeption. Tag zwei stand mit dem Besuch des PR Report Camps unter dem Motto ‘Karriere’. Der Tag hielt Talks, Workshops, Top PR-Cases und ein Karriereforum für die Studierenden bereit.
In den frühen Morgenstunden des 12. November, während am Himmel spektakulär die Sonne aufging, rollte ein Reisebus über die Autobahn. Sein Ziel: die Studierenden des LPRS e.V. nach Berlin zu bringen, wo sie einige Förderer kennenlernen sollten. Dieses Jahr standen die vier Kommunikationsberatungen Brunswick, FTI Consulting, H/Advisors Deekeling Arndt sowie Kekst CNC und die Kommunikations- und Kreativagentur RCKT auf dem Programm.
Am Berliner Hauptbahnhof angekommen, strömten die Studierenden in alle Richtungen aus, ganz gespannt, was die Förderer erzählen würden. Viele hatten dabei die leise Hoffnung auf einen Kaffee, da der Tag für alle zu nicht gerade studentenfreundlichen Zeiten begonnen hatte.
Fünf Förderer, ein Thema: Public Affairs
Die Beratung Brunswick widmete sich dem Thema Public Affairs und präsentierte den Studierenden einen Case, in dem ein dänisches Unternehmen ein deutsches Unternehmen aus dem Logistik- & Transportsektor übernimmt. Die Studierenden diskutierten Herausforderungen und Chancen und welche Stakeholder berücksichtigt werden müssen. Das Thema passte hervorragend zur Location: Vom Büro aus schaut man direkt auf den Bundestag. Damit findet die Arbeit bei Brunswick ganz nah am politischen Geschehen statt.
Auch bei FTI Consulting wurde es praktisch für die Studierenden: Sie diskutierten einen Case, bei dem ein Pharmakonzern eine neue Sparte mit Nahrungsergänzungsmitteln eröffnete. Jedoch stellte eine Studie fest, dass ein Inhaltsstoff dieser Nahrungsergänzungsmitteln potenziell krebserregend sein könnte. Nun war es gefragt, die Rolle von Kommunikationsberater:innen im Krisenstab einzunehmen. Diskutiert wurde, wie in diesem Fall gute Lobbyarbeit geleistet, mit der Krise umgegangen und schlussendlich die Reputation gefördert werden kann.
H/Advisors Deekeling Arndt stellte eine große Bandbreite relevanter Themen in der Kommunikation vor. Auch hier war Public Affairs ein wichtiges Thema, welches nicht getrennt von PR betrachtet werden sollte. Dafür stellte die Beratung Vorgehensweisen und eine Toolbox vor. Neben Public Affairs waren KI und Social Media weitere Themen, die Potenziale und Herausforderungen für PR birgen. Am Ende blieb besonders eins im Kopf: Menschen lieben gute Geschichten und die Rolle von Kommunikator:innen ist es, diese zu entwickeln.

Foto: Tina Peter
Wenn es um Politik geht, ist kein Standort in Deutschland relevanter als Berlin. Daher war auch bei Kekst CNC Public Affairs das zentrale Thema. Hier wurden Herausforderungen wie die Medialisierung der Politik, geringere Planbarkeit und schnellere Zyklen, etwa bei politischen Entscheidungen, betrachtet. Auch die Veränderung der politischen Landschaft – Stichwort: Rechtsruck – stellt eine Herausforderung dar. Um in der politischen Lobby zu überzeugen, ist heute nicht mehr nur Networking sondern aktive Mobilisierung wichtig. Zudem nannten die Berater:innen von Kekst CNC Softskills als ein strategisches Unterscheidungsmerkmal.
Einzig RCKT verfolgte einen anderen Ansatz, da es hier um die Arbeit einer Kreativagentur ging. Unter dem Motto “How to brand strategy” wurde am Beispiel der Biermarke '1664 blanc' erarbeitet, welche Zielgruppe erreicht werden soll, wo die Konkurrenz am Markt steht und welche Möglichkeiten sowie Risiken es für die Markenstrategie gibt. RCKT versteht diesen Prozess als die 3 C’s: Customer, Competition und Company.
Nach diesem intensiven Tag waren die Köpfe mit zahlreichen Ideen gefüllt, die Mägen dafür aber leer. Daher trafen sich die Studierenden mit der Regionalgruppe Berlin zum Abendessen. Bei veganer Ente Cross und Udon Nudeln wurde angeregt über den Tag diskutiert. Und wenn man schon mal in Berlin ist, müssen die Vorzüge der Stadt natürlich auch ausgenutzt werden, weshalb die Späti- und Barkultur Berlins erkundet wurde. Bei der ein oder anderen Runde Bier verbunden mit der ein oder anderen Runde Uno (ja, über die Regeln wurde selbstverständlich ausgiebig diskutiert) fand der Tag schließlich ein gelungenes Ende.
Krisen, Kontakte, Kommunikation: Das PR Report Camp
Am zweiten Tag ging es schließlich zum PR Report Camp – einer Messe für Berufseinsteiger:innen in der PR-Branche. Beim Karriereforum hatten die Teilnehmer:innen die Chance, sich bei Unternehmen zu Einstiegsmöglichkeiten zu informieren. Mit dabei waren unter anderem EnBW, Golin, Edelman und Munich Airport. Fun Fact: Wusstet ihr, dass der Münchner Flughafen eine eigene Brauerei hat? Bayern halt…

Foto: STAGEVIEW - Patricia Kalisch und Paula G. Vidal
Das Herzstück des PR Report Camps waren die Vorträge der zahlreichen Speaker:innen. Genauso zahlreich waren die Inhalte: Wie kann interne Kommunikation ein Hebel in Krisen sein? Wie können Content und Community auf Social Media in Einklang gebracht werden? Wie kann die Reederei für Container-Linienschiffe Hapag-Lloyd in Zeiten multipler Krisen wie Terror, Zöllen, Klima und Kriegen kommunizieren? Not so fun fact: Piraterie ist tatsächlich immer noch ein ernsthaftes Problem.

Foto: STAGEVIEW - Patricia Kalisch und Paula G. Vidal
Und wenn zwischen den Vorträgen mal kurz Luft war, wurde den Top PR-Cases gelauscht, die um den Publikumspreis pitchten. Auch hier war dieThemenvielfalt groß: Es ging vom Thermomix über den ESC und Wahl-O-Mat bis zu Demenz-Awareness und Rainbow Wool. Letzterer war der heimliche LPRS-Favorit. Für Rainbow Wool wird die Wolle von Schafböcken verwendet, die sich nicht paaren wollen. Anstatt auf dem Schlachthof zu landen, werden die Böcke in der ersten schwulen Schafherde gehalten. Mit diesem Projekt werden nicht nur Tierleben gerettet, sondern auch LGBTQ-Projekte unterstützt. 🌈
Mit der Tasche voller Goodies und dem Kopf voller neuer Job-Inspirationen ging das PR Report Camp zu Ende. Mit einem Döner zum Abschluss verabschiedeten wir uns von der Hauptstadt und brachen wieder Richtung Leipzig auf.
Vielen Dank an unsere Förderer und das Veranstaltungsressort, die diese Fahrt möglich gemacht haben. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!



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