Auf einen Kaffee mit Anna Stephan-Odenthal

Persönlich, echt und informativ. Das ist die neue Blogpostreihe „Auf einen Kaffee mit...“ des Leipziger Public Relations Studierende e.V. (LPRS). Wir tauschen uns mit unseren Alumni über ihren Werdegang nach dem Studium aus. Von Tipps für den Berufseinstieg, über Geschichten von gemeisterten Hindernissen und genutzten Chancen bis hin zu Impulsen für eine ausgewogene Work-Life-Balance.

Unsere zweite Alumna, die wir auf einen Kaffee einladen, ist Anna Stephan-Odenthal. Anna hat im vergangenen Jahr ihr Masterstudium in Communication Management erfolgreich beendet und arbeitet seit April 2020 bei dem Biotechnologieunternehmen Amgen als Associate im Bereich Corporate Affairs. Bei unserem virtuellen Kaffeeklatsch erzählt sie mir, was sie an der Gesundheitsbranche besonders reizt, wie man das Vollzeitstudium mit einem Job als Freelancer:in vereinbart und warum sie gerne mal mit Angela Merkel essen gehen würde – kommt mit „Auf einen Kaffee mit Anna“.

Herzlich willkommen! Das ist Anna.
Talking Business
Bereits vor deiner jetzigen Stelle als Associate Corporate Affairs bei der Amgen GmbH hast du Berufserfahrung durch Praktika bei Agenturen in der Gesundheitskommunikation sammeln können. Wie bist du auf die Gesundheitsbranche gekommen?

Da bin ich von meinem Elternhaus geprägt. Mein Vater ist Arzt und meine Mutter ist Apothekerin. Gesundheitspolitik und Gesundheit allgemein waren also schon immer ein großes Thema bei uns. Es verging kaum ein Abendessen, bei dem wir uns nicht darüber unterhalten haben. Daher habe ich von Anfang an viel aus dem Bereich mitbekommen und schnell für mich festgestellt: Das ist spannend.

Zur Kommunikation bin ich auf einem anderen Weg gekommen. Schon während meiner Schulzeit habe ich für den Kölner Stadtanzeiger in Leverkusen geschrieben und war am Journalismus interessiert. Für mein Bachelorstudium habe ich eine breitere Fachrichtung gewählt und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim studiert. So habe ich den Weg in die PR gefunden und konnte schließlich meine beiden Interessen – Kommunikation und Gesundheitsthemen –miteinander verknüpfen. Nach meinem Bachelorabschluss habe ich zwei Praktika in der Gesundheitskommunikation gemacht: Zunächst in der Healthcare-Kommunikation bei fischerAppelt und anschließend bei MedServation – ebenfalls eine Agentur in Hamburg, die sich auf Gesundheitskommunikation spezialisiert hat. Im vierten Master-Semester wollte ich gerne noch die Unternehmensseite kennenlernen und habe ein Praktikum bei der Amgen GmbH absolviert, wo ich nach meinem Abschluss als Associate Corporate Affairs ins Berufsleben eingestiegen bin.

Was reizt dich besonders an dem Bereich der Gesundheitskommunikation?

Dass es einfach unglaublich komplex ist. Die Biologie und die Gesundheit des Menschen sind spannende Themen, die sehr vielfältig und erklärungsbedürftig sind. Das macht die Kommunikation dazu besonders herausfordernd. Wir müssen komplizierte Sachverhalte so verständlich wie möglich erklären. Darüber hinaus ist Gesundheit etwas, das jede:n betrifft und für die meisten Menschen auch sehr wichtig ist. Es gefällt mir, in einem Bereich zu arbeiten, der einen echten Impact auf das Leben von Menschen hat, also sehr relevant ist. Gleichzeitig sind Gesundheit und alle damit verbundenen Aspekte sehr sensible Themen – sie werden häufig auch kritisch beäugt. Das zeigt die aktuelle Pandemie einmal mehr. Unsere Aufgabe in der Kommunikation ist es, genau zu erklären, was wir warum machen und unsere Expertise auf dem Feld darzustellen.

Neben deinem Master warst du auch noch selbstständig als freiberufliche PR-Redakteurin tätig. Wie hast du es geschafft, das Vollzeitstudium und die Selbstständigkeit unter einen Hut zu bekommen?

Sowie andere als Werkstudent:innen tätig waren, hatte ich meine Freiberuflichkeit. Für meinen Job habe ich zwar keine 40 Stunden die Woche gearbeitet, sondern eher 20, aber das war auch genug. Im Master ist schon viel zu tun und ich musste auch die ein oder andere Nachtschicht einlegen. Aber mir war es wichtig, nebenbei zu arbeiten. Einerseits aus finanziellen Gründen – ich habe zwar von zuhause Unterstützung bekommen, aber man will sich ja auch mal das ein oder andere dazu gönnen. Und ein anderer Aspekt war für mich einfach die Erfahrung. Ich wollte nicht zwei Jahre lang – was die Praxis angeht – untätig rumsitzen, sondern neben der theoretischen Erfahrung aus der Uni eben auch unbedingt praktisch arbeiten.

Talking Private
Wenn du unter allen Menschen auf der Welt wählen könntest, wen würdest du gerne zum Essen einladen?

Das ist eine schwierige Frage. Ich glaube, dass ich mich gerne mit Frau Merkel treffen würde. Nicht, weil ich ihr politisch so nahe stehe. Aber ich finde sie faszinierend. Sie hat einen starken wissenschaftlichen Hintergrund, wodurch sie eine super sachliche und faktenbasierte Art hat. Ich finde, sie ist eine bewundernswerte Frau und auf jeden Fall jemand, mit dem ich gerne mal Abendessen gehen würde.

Welche positive Eigenschaft, Angewohnheit oder Erfahrung hast du aus der Covid-19-Pandemie mitgenommen?

Die beste Erfahrung war eigentlich, dass Freundschaften auch digital funktionieren. Meine Freund:innen sind zwar ohnehin alle in Deutschland verteilt, wodurch wir uns sowieso nicht jeden Tag sehen können und telefonieren oder schreiben müssen, um in Kontakt zu bleiben. Durch Corona haben wir aber auch mal Spieleabende virtuell veranstaltet, zusammen Among Us gespielt oder sind mal einen Online-Escape-Room durchlaufen. Natürlich ist es immer noch besser, Leute in live zu sehen, aber es war eine sehr schöne Erfahrung, dass man den Zusammenhalt und den Kontakt auch virtuell halten kann. Wir hatten auch ein Klassentreffen meines alten CM-Jahrgangs über Teams. In unserer Masterclass hatten wir einen sehr guten Zusammenhalt, da war es sehr schön, alle mal wieder zu sehen.

Die obligatorische „Dies oder Das“-Runde haben wir natürlich auch mit Anna durchgespielt. Für welche der beiden Antwortmöglichkeiten würdest du dich spontan aus dem Bauch heraus entscheiden?

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