Buzzword Check: Authentizität

Im Buzzword Check gehen wir Begriffen auf die Spur, die aktuell in der Branche kursieren und klären kurz und knapp, was sich dahinter verbirgt. Zusätzlich ordnen wir ein, wie wichtig das Thema ist oder ob wir den Begriff lieber schnell wieder vergessen. Thema des heutigen Beitrags: Authentizität.

Authentizität ist aktuell eines der meistgenutzten Schlagworte in der Kommunikationsbranche. Kaum eine Markenstrategie, ein CEO-Statement oder eine Social-Media-Kampagne, die nicht auf irgendeine Weise „authentisch“ sein will. Doch was bedeutet das konkret?

Authentizität meint, dass das, was gesagt wird, mit dem übereinstimmt, was wirklich gedacht, gefühlt und gelebt wird. Es geht um eine echte Verbindung zwischen Worten und Taten. Mit anderen Worten: Wer authentisch kommuniziert, vermittelt eine glaubwürdige Einheit aus Haltung, Inhalt und Ausdruck.

Ein typisches Beispiel für nicht-authentische Kommunikation ist Greenwashing: Unternehmen präsentieren sich umweltfreundlich, obwohl ihre Geschäftspraktiken der Umwelt schaden. Im Gegensatz dazu steht authentische Kommunikation, wenn ein Unternehmen offen über einen Produktionsfehler informiert und ehrlich darlegt, wie es das Problem lösen will.

Viele denken, authentisch zu sein bedeutet, Schwächen oder Fehler offenzulegen. Das stimmt nicht zwingend. Viel wichtiger sind stattdessen Klarheit, Konsistenz und ein echtes Wertefundament. Gerade heute, wo KI-generierte Inhalte sowie inszenierte Markenauftritte zunehmen, wächst der Wunsch nach Echtheit. Kein Wunder also, dass Authentizität als Schlüssel zu Vertrauen, Bindung und nachhaltiger Markenführung gehandelt wird.

Allerdings wird der Begriff „Authentizität“ oft inflationär und oberflächlich verwendet. Das Risiko: Der Begriff verliert seine eigentliche Bedeutung und wird zum leeren Schlagwort. Authentisch zu wirken, lässt sich nicht einfach behaupten, man muss es in der Kommunikation spürbar machen.

Wenn Marken absichtlich kleine Unvollkommenheiten einbauen oder emotionale Statements strategisch inszenieren, wirkt das schnell gekünstelt. Auch KI stößt hier an Grenzen, denn echte Gefühle, Erfahrungen und Überzeugungen lassen sich nicht einfach simulieren, ohne an Tiefe zu verlieren.

Wir halten also fest: Authentische Kommunikation kann Vertrauen schaffen und reale Beziehungen stärken. Aber sie verlangt Konsequenz, Mut und vor allem Glaubwürdigkeit auf sämtlichen Kanälen, im Verhalten und im Selbstverständnis.

Denn Authentizität ist kein Imagefaktor, sondern eine Haltung.

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