Wo geht’s denn hier zum Glück? – Workshop zu Positiver Psychologie

Stark sein, Glück empfinden und sich wohlfühlen – Zustände, nach denen wir alle streben, weil sie unserem Leben Tiefe und Erfüllung verleihen. Doch wie gelangen wir eigentlich dorthin? Was steckt dahinter und wie empfinden wir sie persönlich? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigte sich der Workshop zum „Stärkenbasierten Führen“, den Stefan Möslein, Head of Corporate Culture bei enviaM, am 16. Oktober für interessierte LPRS-Mitglieder anbot.

Auf den ersten Blick mag es widersprüchlich wirken, in einem Workshop zu Führung über persönliches Glück, Wohlbefinden und individuelle Kraftquellen zu sprechen. Doch setzt man die Puzzleteile zusammen, wird klar: Nur wer gut für sich sorgt, kann auch gut für andere sorgen. Mit dieser Erkenntnis endete der Workshop mit Stefan Möslein und damit auch eine gemeinsame Reise zu den eigenen Stärken.

Nur wer gut für sich sorgt, kann auch gut für andere sorgen.

In den sieben Stunden zuvor gab Stefan den acht Teilnehmer:innen vielschichtige Einblicke in den Ansatz der Positiven Psychologie – dem Zweig der Wissenschaft, der sich mit den Bedingungen eines erfüllten Lebens beschäftigt, anstatt lediglich die Abwesenheit von Leid zu betrachten. Im Zentrum stand das PERMA-Modell, das sich aus Positive Emotions, Engagement, Relationships, Meaning und Accomplishment zusammensetzt und als Fundament für Wohlbefinden und innere Zufriedenheit gilt.

In einer gelungenen Mischung aus theoretischem Input, alltagsnahen Beispielen und interaktiven Übungen wurden anschließend die verschiedenen Facetten des Glücks erkundet: wann und wie wir es empfinden, was uns Energie schenkt und wie wir bewusster mit unseren Ressourcen haushalten können. Der zweite Teil des Workshops widmete sich dem eigentlichen Kernthema: den eigenen Stärken und wie wir sie erkennen, reflektieren und ausleben können. Grundlage bildeten die individuellen Ergebnisse des VIA-Charakterstärkentests der Universität Zürich, die in Kleingruppen diskutiert wurden. Ein besonderes Highlight war die sogenannte „Stärkendusche“, bei der die Teilnehmer:innen einander Feedback gaben, welche Stärken, Interessen und Leidenschaften sie in den anderen wahrnehmen.

Zum Abschluss blieb die Frage: Was können wir mitnehmen, abgesehen von einer großen Portion positiver Energie und neuen Perspektiven?

  • Der Negativity Bias kann unsere Wahrnehmung stark verzerren. Wenn wir jedoch bewusst innehalten und die Pause-Taste drücken, erkennen wir oft, dass vieles gar nicht so schlecht ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
  • Nicht alles lässt sich schönreden und das muss es auch nicht. Selbstmitgefühl hilft uns, milde mit uns selbst zu sein und uns so zu begegnen, wie wir einer guten Freundin oder einem guten Freund begegnen würden.
  • Es lohnt sich, Stärken zu stärken, statt vorrangig Schwächen zu bekämpfen. Unsere persönlichen Stärken geben uns Kraft, lassen uns wachsen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen kostet uns weniger Energie als unsere Schwächen auszubauen.
  • Und schließlich: Glück entsteht häufig im Kleinen – beim Lieblingsgetränk, in einem guten Gespräch, in einem Moment echter Begegnung. Sich dafür regelmäßig Zeit einzuplanen und diese Augenblicke bewusst wahrzunehmen, lädt unsere innere Batterie auf – denn was gibt es Schöneres, als mal einen „Schlafanzugtag“ zu haben oder stundenlang in der Küche beim Backen als Safe Space zu verschwinden 😉.

Der Workshop endete so, wie er begann: mit einer Frage. Nur dass sie sich diesmal anders anfühlte: Wo geht’s denn hier zum Glück? Vielleicht genau hier, in der bewussten Auseinandersetzung mit sich selbst, den eigenen Stärken und dem, was uns erfüllt.

Ein herzlicher Dank gilt Stefan Möslein für die inspirierenden Impulse und dem Veranstaltungsressort für die gelungene Organisation dieses bereichernden Workshops.

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