LPRS goes PR Report Camp

DAS Nachwuchsevent für PR-Profis – Ein Tag voller Panels, Workshops und Karriere-Talks

LPRS goes Berlin – am Donnerstag, den 16.11.2023 ging es für 40 LPRS Mitglieder zum PR Report Camp 2023. Im Kosmos Berlin konnten die Mitglieder einen Tag lang verschiedenste Veranstaltungen besuchen und sich auf Deutschlands größtem PR-Karriereforum mit PR-Profis austauschen.  

Die Zukunft der Kommunikation: Künstliche Intelligenz im Fokus

Das Thema Künstliche Intelligenz beherrscht seit einigen Monaten die PR-Branche. Dementsprechend war es auch ein wichtiges Thema auf dem PR Report Camp. Zentral war dabei ein Panel unter dem Titel "Sind ChatGPT und Co. die großen Jobkiller?", in dem verschiedene Vertreter:innen aus Kommunikationsabteilungen, Agenturen und Beratungen sowie die Vorstandsvorsitzende des LPRS, Simona Gulich, über die Auswirkungen von KI auf die Arbeit und Ausbildung von Kommunikationsprofis diskutierten.  

"Ich erwarte von meinen Mitarbeitenden, dass sie mit dem, was sie von der KI nutzen, kritisch umgehen" – Margarita Thiel, Aareal Bank

Simona machte gleich zu Beginn deutlich, dass KI, insbesondere in Form von Chat GPT, nicht nur ein großes Thema in der PR-Branche ist, sondern auch bereit Einzug in die Kommunikationsausbildung gehalten hat. In ihrem Studiengang Communication Management gebe es bereits ein Seminar, in dem das Thema behandelt werde. Sie betonte, wie wichtig es sei, auch die ethische Komponente beim Einsatz von KI zu vermitteln, etwa die Frage nach den zugrunde liegenden Daten. Einen kritischen Umgang mit KI betonte auch Margarita Thiel, Head of Group Communications and Governmental Affairs bei der Aareal Bank an. "Ich erwarte von meinen Mitarbeitenden, dass sie mit dem, was sie von der KI nutzen, kritisch umgehen."  

Unsere Vorstandsvorsitzende (Studierende) Simona Gulich (3.v.l) auf dem Panel

Uneinig waren sich die Teilnehmenden in der Frage, ob eine Überarbeitung der Kommunikationsausbildung notwendig sei. Während Matthias Biebl, CEO der PR-Agentur rlvnt, für eine grundlegende Überarbeitung der Ausbildung plädierte, argumentierte Henning Kempe, CEO der Kommunikationsberatung FleishmanHillard, dass eine solch radikale Veränderung nicht notwendig sei. Die bisherigen notwendigen Kernkompetenzen der Kommunikator:innen blieben gleich, sie müssten lediglich um den Umgang mit KI erweitert werden. Group Director Unternehmenskommunikation bei der REWE Group, Ines Schurin, betonte, dass bisherige Kernkompetenzen von Kommunikator:innen wie das Verstehen von Zusammenhängen, gesellschaftspolitischen Entwicklungen sowie kritisches Denken durch die zunehmende Integration von KI in den Arbeitsalltag sogar noch wichtiger werden. Die Teilnehmenden waren sich jedoch alle einig, dass Kommunikationsprofis in Zukunft ein gutes technologisches Verständnis benötigen.  

Diskutiert wurden auch die notwendige Offenheit gegenüber KI, die Auswirkung auf Geschäftsmodelle von Agenturen und Beratungen sowie die Verlagerung von Tätigkeiten.  

Kommunikation als Managementfunktion am Beispiel der Rewe Group

Auf dem PR Report Camp fanden zudem unterschiedlichste Workshops statt, von Social Media-Strategien über Krisenkommunikation bis hin zur Positionierung war ein breites Themenspektrum vertreten. In dem Workshop "Wertschöpfung durch Kommunikation? Was die Unternehmenskommunikation als strategisch orientierte Managementfunktion leisten muss", erläuterten beispielsweise die Kommunikationsexpertinnen der Rewe Group gemeinsam mit ihrem Berater Christoph Lautenbach von der Unternehmensberatung Lautenbach Sass, wie es ihnen gelungen ist, Kommunikationsmanagement als Managementfunktion zu etablieren. Zentral sei der Anspruch, sich als Managementfunktion zu verstehen und entsprechend zu handeln, erklärte Lautenbach. Kommunikator:innen müssten sich fragen, wie sie auf die unternehmerische Wertschöpfung einzahlen können. "Wir sind dazu da, dem Management die kommunikativen Konsequenzen seiner Entscheidungen aufzuzeigen", betonte Schurin. Wie genau das Ausüben einer solchen Managementfunktion aussehen kann, erklärten die Expert:innen an dem Beispiel der Abschaffung von Papierprospekten bei Rewe.

Kunst unter Brücken und in Bahnhöfen: Die Top PR-Cases des Jahres  

Neben Panels, Workshops und Karriere-Talks wurden den ganzen Tag über die Top Cases der PR-Branche präsentiert. Die Zuschauer:innen hatten die Option, über den Publikumspreis abzustimmen. Mit dabei war der Case "The Homeless Gallery". Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Straßenmagazins Hinz&Kunzt haben die beiden Kreativagenturen Philipp und Keuntje und Mantikor eine Kampagne entwickelt, die Kunst und Obdachlosigkeit verbindet. Für die Kampagne wurden 30 Obdachlose interviewt, aus deren Geschichten mit Hilfe von KI 30 emotionale Kunstwerke entstanden. Diese Bilder wurden Journalist:innen und Influencer:innen unter einer Brücke vorgestellt. Die Bilder wurden dann täglich an zwei neuen Orten ausgestellt, unter Brücken, in Parks und Bahnhöfen, aber auch vor den Stadien des HSV und des FC St. Pauli. Nach der Ausstellung werden die Bilder zugunsten von Spenden versteigert.

Auf dem Karriereforum zeigten sich vielen Agenturen und Unternehmen den zukünftigen Kommunikator:innen

Unabhängig von den einzelnen Veranstaltungen konnten sich die Teilnehmer:innen auf dem Karriereforum mit PR-Profis austauschen, mit Vertreter:innen von Agenturen wie Edelmann, Beratungen wie SKM Consultants und Unternehmenskommunikation wie Siemens. Außerdem gab es Karrieretalks mit PR-Profis von Netflix, Deutsche Börse, Pfizer und Lufthansa.  

Am späten Nachmittag ging es für die Mitglieder des LPRS wieder zurück nach Leipzig.  

Vielen Dank an das PR Report Camp für die Einladung!

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